Bewertungen und Werte

gehen wie auf Wolken
Podologie -
Christian Ball
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Bewertungen und Werte

Praxis für Podologie in Bamberg
Veröffentlicht von Carmen Ball in Gedanken · 7 Februar 2024
Tags: Google;Bewertung;Zeit
Heute Morgen habe ich eine Mail erhalten, dass es eine neue Google-Bewertung zur Praxis gibt.
Schnell reingeschaut und? Entsetzen. Ein zweites Mal gelesen, dann miteinander besprochen.
Zuerst hier die Bewertung:

V......
2 Rezensionen
vor 1 Tag
NEU
Ich habe telefonisch einen Termin für meine Mutter bei Dr. Ball vereinbart. Als sie dort ankam, wurde sie von einer sehr unfreundlichen Frau beschimpft, die behauptete, die Überweisung sei falsch ausgefüllt (obwohl das nicht der Fall war) und sie hätte keine Zeit für meine Mutter. Meine Mutter ist einfach nur schockiert. Das ist so unfreundlich. Ich bin fassungslos.

Ok, die unfreundliche Frau bin dann ich. Da gab es wohl ein Problem mit dem Sender und dem Empfänger. Auf keinen Fall möchte unfreundlich wirken, dabei mache ich keine Unterschiede, wer da vor mir steht. Immer ist es mein Wunsch Entscheidungen zu erklären. Was nur dann gelingt, wenn mir zugehört wird und dass dann auch verstanden.
In diesem Fall stehen 2 Frauen vor mir. Eine spricht gut Deutsch, die andere hat nichts zu mir gesagt.
Nun kann man mir nach fast 20 Jahren Berufserfahrung schon zutrauen, eine richtig oder falsch ausgefüllte Heilmittelverordnung (HMV) zu erkennen. Und diese hier war eindeutig falsch. Die obere Hälfte passte zu einem eingewachsenem Zehnagel, die untere war für eine podologische Komplexbehandlung = 1 HMV mit 2 verschiedenen Heilmitteln. Das ist nicht zulässig. Ein Arzt muss für jedes Heilmittel ( 1. einwachsender Zehnagel; 2. podologische Komplexbehandlung) ein eigenes Formular benutzen. Ein fehlerhaft ausgefülltes Formular sorgt für Absetzungen, das heißt: es wird die Behandlung nicht bezahlt.

Keine Zeit? Ja, jedes Heilmittel hat eine zeitliche Vorgabe der Krankenkasse.
Beispiel podologische Komplexbehandlung: Hier war auch Zeit eingeplant.
Eingangsbefundung (also Anamnese und Planung der zukünftigen Behandlungen mit entsprechender Dokumentation mindestens 20 Minuten, dann die eigentliche erste Behandlung zwischen 20 und 35 Minuten.
Dazu kommt jetzt noch die Zeit für Hygienemaßnahmen und Terminierung. Dann noch die Erfassung der HMV für die Kassenabrechnung. Diese Zeit von ca. 45 Minuten war auch geplant.

Jetzt noch die Behandlung des eingewachsenen Zehennagel.
Erstbefundung 45 Minuten. Das ist Anamnese und Therapieplan. Nichts weiter, keine Behandlung.
Dann kommt das Setzen einer Nagelspange noch hinzu. Je nach ausgewählten Modell zwischen 30 und 125 Minuten. Das sind also im schnellsten Fall 1 1/4 Stunde.
Dann muss diese "schnelle" Lösung zum Fall passen, was zumeist nicht der Fall ist.
Dazu dann noch die Zeit der Folgeterminierung und wieder das Erfassen der HMV für die Krankenkasse.

Jetzt kann man ja denken, "nach 20 Jahren ist die doch schneller" ja, wahrscheinlich sogar. ABER: Der Terminplaner muss diese Zeit auch nachweisen, in meiner Dokumentation muss ich die tatsächlich benötigte Zeit dokumentieren. Wenn jetzt Terminplanung und Dokumentation nicht übereinstimmen, ist das BETRUG! Das kann zu Absetzungen der betroffenen Behandlungen führen und somit zum nicht bezahlt werden. Wer möchte das? Abgesehen von Vertragsstrafen.
Hier der entsprechende Absatz der Verträge mit den Krankenkassen:

Wird der Verstoß im Zusammenhang mit der Erbringung oder Abrechnung von Leistungen nach diesem Vertrag begangen, ist die jeweils betroffene Krankenkasse berechtigt, dem zugelassenen Leistungserbringer neben der Kürzung der Abrechnung nach § 18 Absatz 11 dieses Vertrages einen pauschalen Aufschlag in Höhe von 10 % des Kürzungsbetrags bei einmaligen Verstößen und einen pauschalen Aufschlag in Höhe von 20 % des Kürzungsbetrags bei wiederholten Verstößen in Rechnung zu stellen. § 18 Absatz 11 Satz 3 dieses Vertrages gilt entsprechend.

Zum Abschluss noch einmal auf die Google Bewertung eingegangen:
Ja, vielleicht ist meine klare und offene Art zu kommunizieren, oft nicht einfach zu verstehen.
Ja, vielleicht hätte ich mich deutlicher ausdrücken müssen.
Ja, vielleicht hätte ich mich selber um eine Änderung der HMV kümmern sollen.
Wie viel Zeit hätte ich jetzt gehabt, um noch eine sinnvolle Behandlung zu erreichen?
Und was hätte ich machen sollen? Welche Behandlung war jetzt gewünscht und sinnvoll?
Was ist der wirkliche Auftrag des Arztes?
Dann wäre noch die Möglichkeit, dass die Patientin in Vorkasse geht, sich um eine gültige Verordnung kümmert und dann verrechnet wird und sie ihr Geld erstattet bekommt (vorausgesetzt die HMV passt dann zur Behandlung).
Am Ende wäre die Patientin immer enttäuscht worden oder ich um einiges Geld ärmer.....
Jedenfalls setzt so eine Bewertung die Praxis im Ansehen herab. Das sollte immer bedacht werden und nicht im ersten Moment der Emotionen geschrieben werden.

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